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Auf den Spuren zu meinem Großvater – Trilogie

Teil 3: … und was ist mit Totschweigen?

 

Größe: (115 x 215 cm)

 

Im Herbst 1977 teilte mir mein Vater mit, dass ich die Erbschaft meines Großvaters Eugen Willi Schollmann für mich und mein zu erwartendes Kind ausschlagen solle. Sein Vater sei gestorben und er sowie seine Geschwister hätten das Erbe abgelehnt. Es sei unklar, ob Sozialkosten anfallen.

 

Bis zu diesem Zeitpunkt, ich war 21 Jahre alt, wussten weder ich noch meine Geschwister, dass es diesen Großvater überhaupt noch gab, dass er bis dahin gelebt hatte. Wir kannten nur die kurze Geschichte, dass er seine Frau verlassen hatte, flüchten musste vor der SS, und die Oma die 5 (6) Kinder allein großgezogen hatte.

 

Ich konnte und kann es bis heute nicht fassen, dass ein Mensch so geleugnet wird (frühes Fragen wurde mundtot gemacht). Dass jemand sich entscheidet, keinen Kontakt zu haben, ist eine Seite, aber totschweigen, nicht existieren lassen, ist für mich untragbar, unmenschlich.

 

Durch meinen Wunsch und meine Versuche, mehr über ihn zu erfahren, haben sich Gefühle für diesen so unbekannten Großvater entwickelt. Ich bin dabei aufzuarbeiten und ein Stück der verschwiegenen Familiengeschichte zum Ausdruck zu bringen.

 

Ihm, Eugen Will Schollmann, geb. 09.05.1899, verstorben 18.08.1977, widme ich diese Quiltarbeit, ganz besonders den 3. Teil.

 

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© Mai 2009  Monika Pohl, Sindelfingen